Jubiläumskonzert des Männerchor Bayer Dormagen im BvA GymnasiumEine nostalgische Reise ins „Maxim von Paris“
29.03.2017
Zahlreich und gut gelaunt erschienen die Konzertgäste am Sonntag, den 26. März im Bettina-von-Arnim Gymnasium, begleiten von strahlendem Sonnenschein und azurblauem Himmel. Hier kredenzte der Chor zur Begrüßung jedem Gast einem Glas Sekt oder Orangensaft. Der Männerchor Bayer Dormagen hatte zu einer musikalischen Reise an die Seine eingeladen um die „Lustige Witwe“ von Franz Lehár zu erkunden. Roland Steinfeld, der Chorleiter des MCBD hat das Libretto dieser Operette in 3 Akten mit neuem Leben gefüllt und 6 Instrumentalkünstler und 4 Vokalprofis mit dem Bayerchor verschmolzen. Ingo Nelken Flöte, Matthias Beltz Klarinette, Dylan Naylor Violine, Thomas Falke Kontrabass und Frank Hoppe Klavier boten ein musikalisches Klangbild der Extraklasse. Susanne Laubach Sopran als die „lustige Witwe Hanna Glawari und Andreas Post als Graf Danilo boten als Hauptdarsteller dieser Operette ein stimmige Bühnenschau und begeisterten mit ihren herausragenden Stimmen das Publikum. Birgit Wegemann ebenfalls Sopranistin und Cornel Frey Tenor hatten den Part der Botschaftergattin Valencienne und des Botschafters Mirco Zeta und zusätzlich die Rolle des Camille Rossillon (glühender Verehrer von Valencienne) übernommen und standen den beiden Hauptakteuren in Nichts nach. Klaus Fischer, der neue Vorsitzende des Männerchores begrüßte herzlich die Gäste und der Botschafter und die Botschafterin brachten die musikalischen Grüße des Ensembles. Und der Tenor schlüpfte sogleich in die Rolle des Verehrers. Nun wechselten sich die Rollen. Hanna und Danilo und wieder zurück und wieder und wieder. Vor jeder musikalischen Episode der amüsanten Handlung erläuterte Roland Steinfeld die Hintergründe dieser Geschichte und Die Solisten unterhielten mit bekannten Duetten und Solostücken wie: „Ich bin eine anständ´ge Frau“, „Da geh ich zu Maxim“, „Das ist der Zauber der stillen Häuslichkeit“, „Wie die Blumen im Lenze erblüh´n“, „O kommet doch ihr Ballsirenen“, „Vilja o Vilja, „Ja, das Studium der Weiber ist schwer“, „Wie eine Rosenknospe“, „Es waren zwei Königskinder“ und „Ja, so sind sie die Grisetten“. Begeisterter Applaus nach jeder Darbietung und nicht enden wollender Applaus nach dem Schlußlied „Ja das Studium der Weiber ist schwer“ sorgte für die gewünschte Zugabe. „Vorher wurden die Sängerinnen mit einem Blumenstrauß und die Herren mit einem Präsent bedacht. Es folgte das Da Capo von „Wie die Weiber“. Stehende Ovationen des Publikums forderten eine weitere Zugabe. Mit „Ritantouri tantirette, Eh voilá les belles Grisettes!“ folgte ein temperamentvoller Schlussakkord. Der Chor geht am kommenden Wochenende auf Konzertreise nach Leipzig und wir u. a. im Naumburger Dom eine Messe gestalten.
Horst Winzen
28.03.2017
Männerchor Bayer Dormagen im Operettenfieber
Dormagen. Anlässlich ihres neunzigjährigen Bestehens ließ sich der Männerchor Bayer Dormagen auf beeindruckende Weise vom Operettenfieber packen. Die große Kunst der leichten Muse erfüllte die Aula des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums. Chorleiter Roland Steinfeld, der sich nicht nur als ein ausgesprochen mitreißend kunstfertiger Dirigent erwies, sondern auch als Moderator glänzte, und seine Männer haben sich nicht lumpen lassen. Sie ließen ihr Jubiläum zu einem großen Ereignis werden. Einerseits Dank der hervorragenden Unterstützung durch ein kleines aber sehr feines Instrumentalisten-Ensemble, andererseits durch sorgsam ausgesuchte Solisten, mit denen man zusammen als Chor trefflichst vorbereitet sich Lehárs „Lustiger Witwe“ widmete. Franz Lehárs Weltschlager aus der Jahrhundertwende erklang in einer liebevoll arrangierten Bearbeitung durch Steinfeld selbst, bei dem das Geburtstagskind - übrigens nicht nur bestens gelaunt, auch voller Enthusiasmus singend - immer wieder in den Fokus des Geschehens trat. Die halbszenische Aufführung des Dreiakters, verzichtete weitgehend auf Dialoge, doch Zwischenmoderationen und das pointierte Spiel der Solisten ließen den großen Bogen nicht nur musikalisch, sondern vor den Augen des Publikums auch zu einem mehr als stimmigen Ganzen werden. „Die Lustige Witwe“, mögen ihre Motive, ihr heiterer Glanz doch leicht wirken, ist an spruchsvoll. Wahre Leichtigkeit in Klang zu setzen ist mehr Herausforderung, als man denken mag. Umso erfreulicher ist, dass man die große Aufgabe als Laienchor nicht auf die allzu leichte Schulter nahm. Warm und voller Herzlichkeit, dabei durchaus präzise und, wenn von Nöten, mit dem rechten Biss sangen die Herren. Sowohl bei genuinen Chorpartien als auch bei den Arrangements, bei denen ihnen die Chance geboten wurde, jene Evergreens, die sonst den Solisten vorbehalten sind, mitzugestalten. Unter denen ist übrigens Sabine Laubach als Hanna Glawari sowohl darstellerisch als auch gesanglich - mit perfekt sitzender Expressivität - gesondert hervorzuheben. Aber auch Jung-Bariton Andreas Post, mit seiner herrlich timbrierten Stimme, der Tenor Cornel Frey - Ensemblemitglied der Rheinoper - und Birgit Wegemann verhalfen der Aufführung zu einer professionellen Strahlkraft.
Von Christian Oscar Gazsi Laki